RSV Mülheim Fußballverein

Der RSV Mülheim, der Rasensportverein bei dem alles auf Asche begann. Wie überall mitten im Ruhrgebiet, gibt es auch in Mülheim an der Ruhr Fußballplätze- und Vereine an jeder Straßenecke. Einer der größten war der Rasensportverein Mülheim, der ironischerweise seine Spiele auf Asche ausgetragen hat. Im Einzugsgebiet der großen Ruhrgebietsvereine in allen möglichen Spielklassen haben kleinere Vereine es aber schwer, sich über Wasser zu halten. Das Schicksal ereilte auch den RSV Mülheim in seiner durchaus bewegten Geschichte. Letztendlich ist der Verein in Deutschland eher für seine Handballabteilung als für seine Fußballer bekannt. Dies soll sich durch eine Fusion, einen neuen Namen und eine neue Platzanlage nun aber ändern.

Historisches zum RSV Mülheim

Mittlerweile gibt es den Verein in seiner Ursprungsform nicht mehr, im Sommer 2015 kam es zur Fusion mit dem Holthausener Turnverein. Geführt wurde sodann der Name SV Heißen. Schon 1919 gab es eine Fusion, aus der der RSV Mülheim entstanden ist. Gegründet wurde der Sportverein sogar noch früher, im Jahre 1902. Kurioserweise konnte dieses Jahr aber erst ein Historiker in den Siebzigerjahren herausfinden, wodurch das Gründungsjahr 1902 erst knapp 70 Jahre später auf einer Mitgliederversammlung bestätigt werden konnte. Vorher galt 1907 als Gründungsjahr des RSV Mülheim.

Mehrere Fusionen im Laufe seiner Geschichte

Screenshot der Webseite des RSV Mülheim Fußballverein (www.rsvmuelheim.de) aufgenommen am 13.03.2014

Auch ein Grund für die Fusion zu einem neuen Verein war die Bewilligung der Stadt, zwei Kunstrasenplätze für den Fußballverein zu bauen. So konnte man der ungeliebten Asche entgehen. Dies kann nicht nur ein Wettbewerbsvorteil während des Spiels gegenüber vielen Vereinen in Mülheim sein, die noch immer auf Asche antreten müssen, auch im Vereinsleben änderte sich dadurch enorm viel. So meldeten sich durch die gute Platzauswahl viele Kinder und Jugendliche neu im Sportverein an. Aus dieser Tatsache entwickelte sich ein Streit mit anderen Vereinen in der Umgebung, die sich beim Neubau der Platzanlage in Heißen hintergangen und unfair behandelt fühlten. Letztendlich ging der Fall sogar in die Lokalpolitik, der RSV Mülheim bzw. der SV Heißen überstand diesen Rechtsstreit jedoch unbeschadet.

Gut aufgestellt durch viele Mannschaften

Mittlerweile besitzt der Sportverein gleich vier Herrenmannschaften, die allesamt in den Mülheimer Kreisligen spielen. Die erste Mannschaft spielt in der Kreisliga A, die restlichen drei Teams in unterschiedlichen Gruppen der Kreisliga B. Das sind auch Gefilde, mit denen sich der Ursprungsverein RSV Mülheim auskennt. Überkreislich konnte man sich nur selten in seiner über einhundertjährigen Geschichte auszeichnen und bewähren.

Anders ist das nur bei den Damen des “neuen” Vereins SV Heißen. Diese spielt in der Niederrheinliga, während sogar die zweite Mannschaft in der Bezirksliga antritt. Auch im Jugendbereich kann der Verein mittlerweile in jeder Altersklasse eine Mannschaft stellen. Hierbei ist man darauf bedacht, den Kindern und Jugendlichen nicht nur einen guten Fußballplatz zu bieten, sondern möchte auch seine Trainer allesamt mit offiziellen Lizenzen ausstatten.

Handballer des RSV Mülheim mit meisterlicher Vergangenheit

National bekannt wurde der Verein eher durch seine Handballer, die nur einen Teil der im Verein angebotenen Sportarten waren. Im Verein wird neben Fußball und Handball auch Leichtathletik, Tischtennis und Turnen angeboten. Die Handballer des RSV Mülheim konnten sich drei Jahre in der Handball Bundesliga etablieren und waren dabei sogar Gründungsmitglied ebenjener. Nach dem letzten Abstieg im Jahre 1970 aus dieser wurde der Verein jedoch bis in die Verbandsliga durchgereicht. Erfolge konnten die Handballer jedoch auch erreichen, so konnten sie drei sogenannte Interzonenmeisterschaften. Diese Meisterschaften wurden allerdings vor der Gründung des Deutschen Handball Bundes errungen, somit wird der RSV Mülheim nicht in den Meisterlisten des DHB aufgeführt. Zwei dieser Meisterschaften erfolgten im Feldhandball, der damals, im Zeitraum von 1947 – 1949, als wahrer Publikumsmagnet galt.

Als Kuriosum kann man dabei die Statistik der Handballer sehen: sie schafften es als einziger Bundesligist bis heute, mehr Punkte Auswärts, als in der eigenen Halle zu erspielen. Heimstärke sieht anders aus. Auch die Damen der Handballabteilung des RSV Mülheim konnten Meisterschaften erspielen. In den Jahren 1960 und 1961 erreichten sie die Finalspiele der Hallenmeisterschaften und konnten teils gegen stark favorisierte Teams gewinnen. Aber auch die Damen spielten zu guter Letzt nur noch in der Verbandsliga.