Deshalb ist Zweikampfverhalten beim Fußball so wichtig
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Charakterbildung und Kompetenzentwicklung durch Zweikampfverhalten beim Fußball sind wichtig. Nicht nur unsere Gesellschaft unterliegt vielen Normen, Regeln und auch Gesetzen. Genauso ist es auch bei verschiedenen Mannschaftssportarten, so auch beim Breitensport Fußball. Viele Regeln und Gegebenheiten sind nötig, um den Spielbetrieb zu gewährleisten. Fußball mitsamt Regeln ist viel komplexer und auch komplizierter, als es auf den ersten Anschein ersichtlich ist. Wenn ein Schiedsrichter während des Fußbalspieles auf einmal pfeift und eine Karte zieht, sind Zuschauer oder Fans nicht immer mit der Entscheidung einverstanden oder können diese nicht nachvollziehen.
Viele Regeln sind Auslegungssache
Genau da fängt das Problem an. Viele Regeln sind Auslegungssache, die Faktenlage kennen zumeist nur die Trainer, Spieler und Schiedsrichter. Ein einfacher Fernsehzuschauer kennt nur die gängigen Regeln auf dem Platz. Nicht aber den Spielraum, welcher vorhanden ist, diese umzusetzen und Situationen zu bewerten.
Wenn ein Elfmeter durch eine Notbremse im Strafraum verursacht wurde und der Abwehrspieler von Mannschaft XY ein Duell mit einem gegnerischen Stürmer des Teams YZ zuvor verloren hat, sprechen viele von einem verlorenen Zweikampf, welcher entscheidend war. Dieser hatte eine Konsequenz zu Folge, welche sich nicht mehr revidieren lässt. Jedoch können die Folgen abgemildert werde. Zum Beispiel in dem der Schiedsrichter den Abwehrspieler nicht vom Platz gestellt oder der Elfmeter zurückgenommen wird, aufgrund eines anderen Umstandes. Auch das Halten des Elfmeters durch den Torwart von Mannschaft XY kann die Folgen abmildern. Selbst wenn zuvor der foulende Abwehrspieler doch vom Platz gestellt wurde. Doppelbestrafungen im Fußball sind leider immer noch gang und gäbe.
Es ist sicherlich fraglich, ob man darüber urteilen sollte, ob der Verlust des entscheidenden Zweikampfs wirklich zur jeweiligen Situation geführt hat. Es hätte ja auch sein können, dass der Abwehrspieler den Zweikampf gewonnen hätte und der Torwart ein Tor des heranstürmenden Gegenspielers trotzdem nicht verhindern könnte. Vielleicht hätten Torwart und Abwehrspieler beide nichts machen können. Zum beispiel wenn der Stürmer richtig gut und abgezockt ist und den Ball auf jeden Fall im Tor untergebracht hätte. Keiner weiß, was gewesen wäre, wenn…
Das entscheidende Zweikampfverhalten
Entscheidende Zweikämpfe können nur entstehen, wenn ein gegnerischer Spieler in eine sensible Zone der zu verteidigenden Mannschaft vordringen kann, wie dem Strafraum, dem letzten Drittel oder einer der Ecken am Spielfeldrand. Diesen Umstand geht immer mindestens ein Fehler voraus. Beispielsweise durch den Verlust eines Passes oder Zweikampfes.
Wenn durch diesen Umstand 15 Sekunden später ein Tor fällt, gehen TV-Experten immer bis zu dem Punkt zurück, in der die Mannschaft, die das Tor schießt, den Ball erobert hat.
Fehlerketten und deren Folgen
Ein guter Trainer würde nie einen einzelnen Spieler öffentlich anprangern und diesen für ein gegnerisches Tor verantwortlich machen. Das verbieten die Rhetorik und der Anstand! Ein verlorener Zweikampf hat auch immer eine Vorgeschichte. Der Ballführende, welcher den Mitspieler bediente, der anschließend den Zweikampf verlor, hätte auch wiederum die Möglichkeit gehabt, den Ball noch länger zu behaupten oder einen ganz anderen Mitspieler anzuspielen.
Jede Fehlerkette hat ein Glied am Anfang, womit das Unheil seinen Lauf nimmt. Letztlich muss der Weg zum verlorenen Zweikampf und das zustande kommen objektiv analysiert sowie gesehen werden. Dabei wird oft die Qualität des Gegners außer Acht gelassen. Statt sich nur auf den Fehler des eigenen Teamkameraden zu stürzen, sollte die individuelle Spielerklasse des Zweikampfgewinners nicht unterschlagen werden. Fehlerketten lassen sich nicht immer unterbrechen. Das muss auch Spielern, Trainer und Fans bewusst sein, die nicht unmittelbar am Geschehen beteiligt sind. Jeder, der urteilt, kann irgendwann selbst Fehler machen und hofft dann auch auf Toleranz und Mitgefühl statt verbaler Wortprügelei. Solidarität statt Hetze muss im Vordergrund stehen, egal was während des Spiels für Fehler passieren.
Auf Aktion erfolgt Reaktion
Wenn auf der einen Seite ein Zweikampf verloren wird, muss wiederum eine gewisse Kompetenz dem Gegenspieler zugesprochen werden. Jede Medaille und Entscheidung hat also zwei Seiten, so auch das Zweikampfverhalten. Auf Aktion erfolgt Reaktion, wo gehobelt wird, fallen auch Späne. Es gibt Statistiken, die besagen, dass selbst die allerbesten Abwehrspieler rund ein Drittel ihrer Zweikämpfe verlieren. Je nach Tagesform und Gegner, mal mehr oder weniger. Die Fußballtaktik ist dafür meist nicht entscheidend, sie kann aber einen großen Einfluss auf Erfolg bzw. Misserfolg haben.
Training ist immer gut und schön, denn es schafft Routinen, Sicherheit und Kompetenzen. Doch Training erfolgt nicht unter Wettkampfbedingungen. Mitspieler, welche in Trainingseinheiten und Übungsspielen gegen Spieler der eigenen Fußballmannschaft spielen, gehen nicht mit voller Härte und den bedingungslosen Siegeswillen in die Zweikämpfe, wie Gegenspieler das unter Realbedingungen in einem wichtigen Spiel tun würden.
Fehler, Fehlerketten und Einzelereignisse sind nicht immer vermeidbar. Gerade dann, wenn eine Situation oder der Ablauf so schnell stattfindet, dass Spieler erst mal realisieren müssen, was gerade abgeht. Ist das geschehen, ist es oft schon zu spät.
Verlorene Zweikämpfe und eventuell daraus spielentscheidende Situationen sollten Verursacher und Mitspieler sehr schnell während eines Spiels und auch danach aus den Köpfen bekommen. Jeder Spieler ist nur ein Mensch und jeder Mensch macht auch mal Fehler. Wo nicht perfekte Menschen am Werke sind, kann auch keine Perfektion von diesen erwartet werden, beispielsweise von unvollkommenen Trainern oder Fans.
Fehler gehören auch im Zweikampfverhalten dazu
Fehler, beispielsweise durch verlorene Zweikämpfe oder schlechtes Zweikampfverhalten gehören zur Sportart mit dazu. Bei Profisportlern könnte man es auch als Berufsrisiko bezeichnen, welche sie in Kauf nehmen müssen. Als Arbeitnehmer in dem Bereich sind Profisportler angehalten, angemessen mit Fehlern, verlorenen Zweikämpfen und Entscheidungen aller Art umzugehen. Risikolos ist das nicht, aber Arbeitnehmer im nicht sportlichen Bereich müssen das ja auch können, wenn sie ihren Job weiter ausführen wollen.
Es kann zudem eine Motivation sein, wenn Fehler und Fehlerketten entstanden sind. Stets an sich selbst zu arbeiten ist auch ein Zeichen für Teamgeist, Fair Play und den Willen, dass solche Dinge in Zukunft möglichst nicht mehr geschehen wie im vorangegangenen Spiel.
Nur zusammen ist eine Mannschaft stark
Als Mannschaft sollte man zu Fehlern und Fehlerketten stehen, schließlich ist die gesamte Mannschaft in der Pflicht, solche im Vorfeld zu verhindern. Die eigenen Kollegen und Mitspieler zu unterstützen sowie zu stärken, sollte das oberste Ziel sein. Verantwortung für sich selbst und auch Teamkollegen zu nehmen bedeutet zugleich auch, Reife an den Tag zu legen.
Diese Art der Kompetenz ist jedoch nicht angeboren, sondern muss von Zeit zu Zeit gefördert, gefordert und gelebt werden. Trainer sind bei Mannschaftssportarten stets Vorbilder. Eine Mannschaft ist nur so gut, wie sie trainiert wurde. Für diese Aussage muss definitiv kein Orakel befragt werden. Wenn ein Spieler einen wichtigen Zweikampf verliert, nimmt er nämlich gleichzeitig auch die Verantwortung von anderen Mitspielern ab.
Die Mannschaft muss schwächere Mitspieler unterstützen
Die anderen 10 Teamkollegen müssen, während er den Zweikampf führt und unter Umständen verliert, nur bedingt eingreifen. Diese machen nicht den Fehler, sondern der Spieler. Alles was jedoch vor oder nach dem Zweikampf an Entscheidungen und Abläufe generiert wird, liegt sehr wohl im Verantwortungsbereich der Mitspieler beziehungsweise der gesamten Mannschaft.
Schwächere Mitspieler müssen von denen geschützt werden, die stärker und selbstbewusster auf dem Platz agieren. Eine Fußballmannschaft ist eine Solidargemeinschaft, wo jeder für den anderen einstehen muss. Auch gegnerische Spieler sollten nicht mit Vorsatz zu Schaden kommen, beispielsweise durch zu hartes einsteigen. Nicht nur das eigene Wohl und dem der Kollegen steht im Vordergrund, sondern auch eine Art Fürsorgepflicht und Verantwortung für gegnerische Spieler. Am Ende ist Fußball immer noch ein Mannschaftssport, wo es nicht um Leben oder Tod geht, sondern um gewinnen oder verlieren.
Fazit zum Zweikampfverhalten beim Fußball
Fußball ist wesentlich mehr als nur Sport. Er übernimmt eine Vorreiterrolle im Breitensport und in der Erziehung. Menschen, welche eine Sportart wie diese ausüben, werden charakterlich, kulturell sowie erzieherisch geprägt. Dies erkennt man oft am Zweikampfverhalten der einzelnen Spieler. Dies ist einem nicht immer bewusst, denn Charakterbildung findet auch im Unterbewussten statt. Mit Siegen lässt sich leichter umgehen, als Niederlagen. Fehler gemacht zu haben ist schmerzhafter, als gewonnene Zweikämpfe zu verzeichnen.
Ein Charakter wächst jedoch mehr, wenn man als Spieler und auch Trainer lernt, mit Niederlagen und Fehler umzugehen, daraus zu lernen und diese Erfahrungen wiederum an andere Fußballer weiter zu geben. Nur wer Fehler macht, kann aus Erfahrungen sprechen und kompetent in späteren Situationen, welche ähnlich sein können, zu handeln. Alles, worauf wir im Leben zurückgreifen können, resultiert aus früher gemachten Erfahrungen, Forschungen sowie Siegen und auch Niederlagen. Einzig entscheidend ist, dass jeder bei seinem Zweikampfverhalten sein bestes gibt und im Hinterkopf hat, dass es nur als komplette Mannschaft möglich ist, großes zu erreichen.
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